Häfen und Ankerplätze gibt es zu Tausenden im Mittelmeer. Jedoch verfügt auch hier jede Region über ihre regionalen Unterschiede. Anders als in Ost- oder Nordsee, wo der Anker meist in Ankerkasten oder Backskiste verbleibt und längsseits oder in Boxen mit Pfählen angelegt wird, gehören Ankergeschirr, Muringleinen und römisch-katholisch Anlegen zur täglichen Hafen-Prozedur.
Häfen und Ankerplätze gibt es zu Tausenden im Mittelmeer. Jedoch verfügt auch hier jede Region über ihre regionalen Unterschiede. Anders als in Ost- oder Nordsee, wo der Anker meist in Ankerkasten oder Backskiste verbleibt, und längsseits oder in Boxen mit Pfählen angelegt wird, gehören Ankergeschirr, Muringleinen und römisch-katholisch Anlegen zur täglichen Hafen-Prozedur.
In den Buchten liegt man in aller Regel vor Buganker. Wenn nur wenig Platz zum Schwojen verfügbar ist, werden zusätzliche lange Landfesten zu Steinen oder Bäumen am Ufer ausgebracht, um die Yacht am Platz zu halten. In den schmalen Calas, also den Buchten auf den Balearen wird dies ebenso praktiziert wie auf den Ankerplätzen in Griechenland und der Türkei. Zwei Leinen sollten es im Gegensatz zu karibischen Ankerplätzen schon sein, denn doppelt angeleint benötigt die Yacht am wenigsten Platz und liegt dabei ruhig und sicher. Oft fegen nächtliche Fallböen über die ankernden Yachten.
Auf guten Halt des Ankers ist in jedem Fall zu achten, denn nur allzu schnell driftet das Boot und macht unangenehme Bekanntschaft mit spitzen Felsen. Steine, Felsen und Berge machen denn auch vielerorts den Reiz der Buchten im Mittelmeerraum aus. Wegen der steilen Ufer gibt es auch meist tiefes Wasser bis nahe an das Ufer. Nur in den Gegenden, die sich durch langgezogene Sandstrände auszeichnen, ist wegen der flach auslaufenden Küsten ein größerer Abstand vom Ufer zwingend notwendig. Dies gilt zum Beispiel für die kilometerlangen Strände der Costa Brava, die italienische ")%}, und auch für den Strand von Roda an der Nordküste von Korfu.
In Kroatien allerdings sind Sandstrände ausgesprochen selten. Unser Tipp wie geschützt eine Ankerbucht gegenüber heran-rollendem Seegang ist lässt sich leicht am Bewuchs der Ufer feststellen: Wenn Bäume und Sträucher bis knapp an die Wasserlinie wachsen schlagen nur niedrige Wellen an diese Küste. Wenn sich aber ein kahler Felsstreifen zehn und mehr Meter hoch an der Küste reckt ist Vorsicht geboten. Denn dann spritzen die heranrollenden Brecher weit hinauf und reißen jeden Krümel Humus und erst recht jede Pflanze mit sich - mit dem Ergebnis, dass nur das kahle Gestein übrig bleibt – ein guter Indikator für nicht sichere Plätze!
Plätze zum Überwintern Liveaboards, die auch im Winter an Bord bleiben, überführen ihre Yachten wegen des milderen Klimas gerne an die Südküsten des Mare Nostrum, nach Marokko oder Tunesien. Aber auch Zypern und die südlichere Türkei sind beliebte Destinationen. In der Gegend um Marmaris, in Süditalien, Malta und Korfu, treffen sich kleine internationale Flotten, um gemeinsam den Winter zu genießen. Liegegebühren In den Buchten, Häfen und Marinas wird recht unterschiedlich kassiert: Vom kostenlosen Liegen bis zu mehr als 100 Euro für eine 12-Meter-Yacht pro Nacht ist alles drin. Dies ist meist abhängig vom Angebot an Serviceeinrichtungen, von Region und Reisezeit.
Sogar in einer Reihe von Buchten Kroatiens wird kassiert – nicht nur, wer an der Boje liegt, sondern auch Ankerlieger werden dort zur Kasse gebeten. Am günstigsten ist es nach wie vor in Griechenland. In den meisten der kommunalen Häfen ist das Liegen kostenlos – ebenso in der inzwischen recht stattlichen Anzahl von unvollendeten Marinas. Die dalmatinische Küste das wohl einzige Wassersportrevier ist, in dem in bequemen Tagesetappen die nächste Marina angelaufen werden kann. Wer gerne Strom- und Wasseranschluss, ein nahes Restaurant, einen Laden und Toiletten an Land mag der ist mit dieser Küste und den mehr als 1000 Inseln zwischen Portoroz und Dubrovnik gut beraten. In den kommenden 10 Jahren soll das Liegeplatzangebot noch verdoppelt werden - auf mehr als 30.000 Plätze!
Frankreich und seine Nobelorte sind in Sachen Liegekosten günstiger als gedacht. Im Gegensatz zu den Restaurants liegen Gebühren im mittleren Preissegment. Dagegen trumpft Italien mit satten Liegekosten auf.
Besonders die Costa Smeralda glänzt im Sommer mit Yacht-Parkgebühren der Sonderklasse – wenn denn überhaupt ein Plätzchen zu bekommen ist. Auch bei den Liparischen Inseln muss der Segler tief in die Tasche greifen: Etwa 40 Euro in Milazzo, Vulcano und Lipari für einen Platz an einem „rolly“, einem unruhigen Steg, oder gar 60 Euro für eine Boje auf der ungeschützten Reede vor der Vulkaninsel Stromboli. Ankern, wenn es denn mal möglich ist, ist kostenlos, aber, wie Vulkaninseln nun mal sind – nämlich rund – sind Buchten in dieser Region rar.
Auf den Balearen ist wegen der zigtausend dort registrierter Yachten die Liegeplatzsituation kritisch und nicht billig. Manchmal ergattert man nur mit Glück ein freies Gastlieger-Plätzchen. Auch die schönen Calas sind besonders während der Saison schon früh am Nachmittag gut gefüllt mit Yachten.
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Segelreviere im Mittelmeer: Teil 1: Wetter, Wind und Anreise
Segelreviere im Mittelmeer: Teil 2: Mooring & Liegemöglichkeiten
Segelreviere im Mittelmeer: Teil 3: Küche & VersorgungSegelreviere im Mittelmeer: Teil 4: Aktivitäten auch mit Familie
Felix Wolf [email protected]Felix ist Mitgründer und Inhaber von YachtBooker. Er ist selber Charterskipper und hat Spass daran neue Segelreviere zu erkunden.